QV-Karten --> Garmin GPSMAP 64s und andere Garmingeräte

    Ich habe den Eindruck, dass mein Luxushighendtechflagschiffsmartphone gut fürs Auto ist, aber doch weniger gut geeignet ist für Outdoor (Handling, Touchscreen, Lichtempfindlichkeit , Akkulaufzeit, Kompassqualität, Wetter/Regen, .....). Deshalb sehe ich mich gerade nach einem Outdoornavi um. Das Garmin GPSMAP 64s scheint mir vom Preis/Leistungsverhältnis geeignet für meinen "Normaleinsatz" in freier Natur.


    Hier sind drei Fragen, auf die ich auf den Garminseiten keine Antworten finde und die ich mal an die Fachleute hier weitergebe:


    1.) Kann ich alle meine in QV verfügbare Karten (Google, OSM, Top 25, Kompass, .....) problemlos mit der Exportfunktion von QV direkt in das Garmin GPSMAP 64s, bzw. in andere Garmingeräte übertragen?


    2.) Reicht die Funktionalität von QV für Import/Export von und zu den Garmingeräten aus (Karten, Tracks, Routen, Wegpunkte), oder wird doch noch weitere Garminsoftware benötigt?


    3.) Sind die von QV in ein Garmingerät übertragenen Vektorkarten (Googlemaps, OSM, .....) dort auch routingfähig?



    MfG Günter

    Hallo Günter,


    zu 1: Du kannst (fast) alle Karten zu dem GPSMAP 64s übertragen (oder jedes andere Gerät, das GarminCustomMaps unterstützt). Es gibt dabei allerdings eine riesen Einschänkung eine eine kleinere. Die riesen Einschränkung: Das CustomMaps-Format wird von Garmin nur mit 100 Kacheln a 1024 Pixeln unterstützt. Beim Montana und Monterra sind es 500 Kacheln, beim Zumo 590 sind es 400 Kacheln. Für eine Tagestour reicht das ganz locker, aber Du kannst keine großflächigen Karten exportieren (z.B. ganze Top25 Deutschland oder auch nur ein einzelnes Bundesland). Zweite Einschränkung: kmz (das ist das CustomMaps-Format) ist ein offenes Format, das nicht Gerätegebunden ist. Das führt dazu, dass die Exportlimitierungen aus QV bei gekauften Karten deshalb manchmal geringer sind als die theoretische Exportmöglichkeit. Die mögliche Exportgröße wird durch die Lizenzbestimmungen der Hersteller vorgegeben. Manchmal sind das 100 Megapixel (TopoD), manchmal nur 10 MP und mache Hersteller wie IGN verbieten den Export in frei Formate auch ganz. Einmal exportierte kmz kannst Du aber auf verschiedene Geräte schieben, die sind nicht Gerätegebunden. Frei Karten sind immer ohne Exporteinschränkung.


    zu 2: Solange die Garmingeräte gpx unterstützen reicht QV aus, das 64s macht das auch. Fitnessgeräte oder Uhren von Garmin nutzen allerdings ein anderes Format oder benötigen einen Onlinedienst. Hier muss dann ein Konverter (z.B. GPS-Babel), ein Garminprogramm oder die App oder Internetseite (Garmin Connect) genutzt werden.


    zu 3: QV überträgt nur Rasterkarten. Selbst wenn Du eine ehemalige Vektorkarte hast (z.B. die QV HERE-Karten) wird dieses als Rasterkarte exportiert. Routing ist damit niemals auf dem Gerät möglich. Dazu musst Du garmineingene Karten oder fertig kompilierte, frei OSM Karten nehmen. Es gibt Spezialfälle, in denen QV auch *.img Karten erzeugt, die sind aber für den Laien ohne Belang.


    Wenn Du ein "Spielkind" bist, das gerne auch mal andere Programme ausprobiert und Du maximale Flexibilität haben möchtest, dann schau Dir auch mal das Monterra an. Hat halt keine Tastenbedinung und ist durch Android offener, u.U. kommst Du damit aber nicht so schnell zu Deinem Ziel (Deiner Option) wie mit dem 64s..., auch ist es eine Ecke schwerer. Dafür kannst Du dort neben den Garminkarten und Apps auch die Apps anderer Hersteller parallel nutzen, wie QVM, TwoNav, ape@map usw. Diese Programme ermöglichen beispielsweise einen viel größeren Rasterkartenexport, da die Exporte an das Gerät gebunden werden.


    Viele Grüße
    Denis

    Hallo Denis,


    danke für deine Antwort. Mit dem Smartphone habe ich eigentlich alles, was ich für Navigation brauche immer dabei. Im Grunde ist deshalb ein zusätzliches Garmingerät mit der besseren Outdooreignung des Gerätes und ggf. als Backupsystem ein "nice to have". Deshalb liegt das GPSMAP 64s preislich sicherlich an der Obergrenze dessen, was ich dafür ausgeben möchte, wissend, dass das mit Abstrichen verbunden ist, die es zu bewerten gilt.


    ?OK, es gibt also Exportgrößenbeschränkungen bei gekauften Karten. Die OpenStreetMap passt aber (quasi als Basiskarte) selbst in der Europaversion komplett rein. Damit hat man immer noch brauchbares Kartenmaterial parat, auch wenn man die Exportausschnitte seiner Kaufkarten aus QV heraus zu klein bemessen hat und das erst vor Ort bemerkt. Oder muss man bei dieser Denkweise auch wieder Abstriche machen?


    Auf dem GPSMAP 64st ist eine Freizeitkarte Europa vorinstalliert. Irgendwo habe ich gelesen, dass diese im Maßstab 1:100.000 dargestellt wird. Reicht das zum Wandern?



    MfG Günter

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    Hallo Günter,
    wir hatten hier ja nur über QV gesprochen. Ich würde mich mit der vorinstallierten Freizeitkarte nicht zufrieden geben, sondern mir irgendeine OSM-Garminkarte holen, die mir von der Optik gefällt und dann auf das Gerät oder eine MicroSD Karte packen. Bei ganz Europa muss es wohl die schon sein.
    Mein Favorit ist z.B. die OpenTopoMap, aber auch die Reit- und Wanderkarte ist nicht schlecht. Die CustomMaps kannst Du natürlich auch noch zusätzlich laden und bei Bedarf zuschalten.


    Schau Dir als Alternative zum 64 auch das 78 oder 78s an. Das leistet schon seit einiger Zeit bei mir Dienst, hat mehrer Motorradurlaube gut überstanden und kann durch den zusätzlichen alten Garminrundstecker problemlos und sicher während des Betriebs mit Strom versorgt werden. Vielleicht will man das ja mal am Fahrrad, Motorrad oder sonst wo machen. Auch ist das Gerät schwimmfähig...


    Viele Grüße
    Denis

    Hallo Denis,


    ich habe mich heute intensiv mit den Garmingeräten und den passenden Karten beschäftigt. Danke für deine Beiträge, die waren dabei sehr hilfreich.


    Viele Grüße,


    Günter

    Der Vollständigkeit halber:


    Jetzt ist es doch ein Garmin Oregon 600 im Bundle mit einer TOPO Deutschland geworden und kein GPSMap 64s.



    MfG. Günter