Grundsätzliches über die Genauigkeit von Karten .......

Über die Genauigkeit von Karten im Einzelnen,
im Besonderen und im Sinnvollen...........

Nachfolgend versuche ich Beiträge aus verschiedenen Threads - ja, aus dem
Zusammenhang gerissen - zusammenzustellen, die dem Leser einen Gewissen
Eindruck oder Anregungen zum Nachdenken über das vermitteln sollen, was
man von verschiedenen Karten an Genauigkeit (auch warum) erwarten kann.
Es befindet sich dabei "ontop" auch immer der Link zum kompletten Thread.
Kein Anspruch auf Vollständigkeit, kein Anspruch auf absolute Wahrheit,
gedacht als Denkanstöße !
Ich hoffe auf die pauschale Zustimmung der Autoren, deren teilweise
erhebliche Arbeit, ich nicht verloren wissen möchte.
Wenn jemand ein Thread in Erinnerung ist, der hier auch heineingehört, bitte melden!

von Gerhard, kompletter Thread unter:
http://bb.ttqv.com/index.php?page=Thread&threadID=5558

................Hallo Alexander,

hoi, hoi, das ist ja gar nicht in der Nähe Deiner Adresse, mir kamen die Namen bekannt vor, aber durch die Aussage Topo Bayern war ich da unsicher. Also das angegebene Beispiel ist bei Reutte/ Tirol, also da wo die Topo Süd zufällig noch etwas ins Nachbarland ragt. Und mit den Abweichungen verhält es sich so, wie ich es mir gedacht hatte: die Behauptung, dass die Abweichung "In der Regel ca. 100-150m, z.B. Top50 Bayern Süd und Teleinfo 6.1." ist für dieses Beispiel für jede der beiden Teilaussagen absolut unzutreffend und überzogen.

Also greifen wir den Eckpunkt Deines Tracks heraus, der eine erkennbare Abweichung hat (N 47°28'45.4" E 10°43'52.9" WGS84). Ich habe in der Teleinfo die Kreuzung markiert, und in verschiedenen Karten anzeigen lassen:
- Abweichung in Navtech 21m
- Abweichung in Topo Bayern Süd Version 4): 77m
- Abweichung auf der AMAP West Version 2 (Topo Österreich): 45m
- Abweichung auf der DAV Wetterstein West 45m

Fakt ist aber, dass Dein Track auf der Teleinfo exakt auf der Strasse ist, auch Deinem Zoom von 800%. Das heisst Dein Beispiel geht völlig am Thema vorbei, weil behauptet wurde, die Teleinfo sei ungenau. Dennoch ein paar Worte zu den angeblichen Abweichungen auf Topo-Karten:

- um diese "Abweichung" zu messen, müssen die Topokarten so weit gezoomt werden, dass die RasterKarten schon sehr "pixelig" werden.
- das Beispiel ist ein Anschlusspunktpunkt einer Schnellstrasse, und wie so oft haben dort die österreichischen Verkehrsplaner ein Meisterwerk und Wirrwarr von Unter-/ Überführungen und kreuzungsfreien Einmündungen realisiert und vermutlich ist diese Strassenführung noch gar nicht so alt. Für die topografischen Karten kommen wir da in ein Generalisierungsproblem der Kartografie: die auf der Top50 Bayern Süd dargestellte Strassenbreite der von Reutte kommenden Strasse beträgt 30m und ich bezweifle dass dies der Realität entspricht. Das heisst, eine topografische Karte 1:50000 ist an derartigen Punkten überfordert.
- auf beiden Top50 Karten (Bayern Süd, AMAP) erkennt man, dass der Kreuzungsbereich deutlich vereinfacht wurde (bzw. vereinfacht werden musste). Die AV-Karte 1:25000 zeigt dagegen die Details so, wie diese auch auf den beiden Vektorkarten (Teleinfo und Navtech) dargestellt sind und vermutlich der Realität entsprechen.
- das Gebiet befindet sich nicht in Bayern, also ausserhalb der Zuständigkeit der bayerischen Kartografie und in solchen Gebieten dürfte allenfalls eine einheimische Topo-Karte als Referenz benutzt werden.

Fazit: Deine Aussagen sind zumindest für dieses Beispiel falsch und überzogen:
a) die maximale Abweichung beträgt nicht 100-150, sondern 45m (österreichische Karte) und diese ist in diesem Bereich erkennbar generalisiert.
b) Die Abweichung dieser Ecke ist nicht die Regel, sondern eine Ausnahme, im weiteren Verlauf Deines Tracks stimmt die AMAP und die Teleinfo exakt überein.

Gerhard

von Jockel, kompletter Thread unter:
http://bb.ttqv.com/index.php?page=Thread&threadID=5564

.....................

eine 1:50.000er Karte ist nicht dafür gemacht solche Genauigkeit zu
reproduzieren. Die Basis ist eine 1:50.000er Papierkarte. So wenig wie Du
darauf 25 Meter systematisch absteckst, sowenig kann deren digitale
Reproduktion eine absolute Grundgenauigkeit haben.
Das was Du da -sicher richtig- beobachtest, ist eben kein Fehler in einer
Größenordnung, der auf einer 50.000er Papierkarte eine Rolle spielt.
Da hilft es auch nicht, wenn man reinzoomt und plötzlich auf 5 Meter auflösen
kann. Darüber hinaus sind derartige Schwankungen kein Fehler in der
Kalibrierung, sondern im Kartenaufbau (Mosaik). Sonst würde sich das
Gesamtblatt ohne den beobachteten Fehler mit den Projektionsformeln der
GK sauber beschreiben lassen, was es eben nicht tut. Trotzdem ist die
Größenordnung des beobachteten Fehlers für eine 1:50.000er Karte
im Bereich dessen, was durchaus zu tolerieren ist.
Das was man sieht in der Summe, sind Positionsfehler in der Karte,
Fehler im Mosaic, Fehler des GPS......aber in der Regel nichts, was dazu
führt daß Du Dich verläufst.

oups, schon wieder Jockel...
http://bb.ttqv.com/index.php?page=Thread&postID=29630

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Hallo Alfred,
es sind da sicher Papier Versionen von Karten im Handel, die .....wie sagt
man das jetzt....haben halt auch ein UTM Gitter, damit Sie auch ein UTM
Gitter haben. In der einen Ecke stimmt das UTM Gitter, in der anderen die
lat/lon. Wenn Du in Natura aufgezeichnete Tracks hast, dann kalibrier die
Karte so, daß die Tracks richtig liegen.
Du mußt bedenken, daß die Ursprünge vieler Karten noch in Zeiten liegen,
wo kein Hersteller damit rechen mußte, daß mal jemand hergeht,
das Teil scannt und dann einen Fehler von !!!30 Metern!!! feststellt
Realisier das mal, selbst wenn es eine 1:25.000er ist, dann ist das
1 Papiermilimeter, doch nicht schlecht für eine Wanderkarte, und genau das
ist der Qualitätsmaßstab, nicht wie weit man reinzoomen kann
Vor "GPS minus SA" waren derartige Abweichungen auf nicht militärischen
Karten, ergo Consumer Wanderkarten, absolut unerheblich. Und solange ist
das nicht her !...........
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Zitat von "macnetz"

....Der Fehler liegt meist beim Kompass-Verlag...

Anton,
das ist mir zu hart formuliert, ja natürlich, letztenendes.
Aber das Problem liegt darin, daß man eine über Jahre gewachsene
Wanderkartensammlung, deren Topo/Basis Genauigkeit über 30-40Jahre für alle
Zwecke vollkommen ausreichend war, nicht in 2-3 Jahren auf GPS
Genauigkeit umstellen kann. Man macht sich da leicht eine falsche
Vorstellung von der Arbeit, die hinter der Erstellung solchen Karten steckt!
Das ist noch viel Handarbeit. Wie besch..... im Vergleich dazu schnell
erstellbare vektorielle Karten aussehen nehme ich an ist allgemein bekannt.

von Anton, Original hier:
http://bb.ttqv.com/index.php?page=Thread&postID=22914
Anm: seht euch den Link unten an, dort werden versch. Karten verglichen !!
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Zitat von "torcman"

mach doch bitte hier Reklame fuer die DVD und stelle ein Beispiel mit Hoehenlinien ein.

Reklame mach ich zwar nicht, doch interessiert es vielleicht auch andere. Guckst du:
http://mac-im-netz.de/vergleich/vergleich.html

Anton