Verschmelzen von Trackpoints bei überlagernden Wanderwegen

  • Hallo zusammen,


    ich bin seit Kurzem Digitalisierer beim Sauerländischen Gebirgsverein (SGV), bin also mit der digitalen Erfassung und Korrektur von Wanderwegen befasst. Der SGV nutzt für sein Wanderwegekataster Quo Vadis PU. Nun überlagern sich vielerorts Wanderwege, was bedeutet, dass die zugehörigen Tacks an diesen Wegeabschnitten genau deckungsgleich sein müssen. Dazu müssen also die Trackpunkte eines Tracks mit Hilfe des Werkzeugs "Punkt an eine neue Position schieben" mit den Punkten eines weiteren Tracks deckungsgleich gemacht werden (verschmelzen). Ob das geklappt hat, sieht man an den aufleuchtenden Kreisen.

    Nun ist mir aufgefallen, dass alles in Ordnung ist, sofern nicht zu stark vergrößert wird. Zoomt man aber stark in die Karte hinein - z.B. bis zum Maßstab 1:300 - so klaffen die Punkte, die eigentlich deckungsgleich - sprich identisch - sein sollten, etwas auseinander. Das fällt bei einem Maßstab z.B. von 1:5000 zwar nicht auf, gleichwohl besteht hier eine topologische Abweichung.

    Ich habe das Prozedere mal in Global Mapper vorgenommen und da bleiben die Punkte stehts deckungsgleich, egal wie stark gezoomt wird.


    Ist das jetzt eine Eigenart von Quo Vadis, oder mache ich vielleicht etwas falsch. Denn wenn 2 Tracks keinen gemeinsamen Trackpunkt haben, kann ja eigentlich auch nicht von einem zum anderen Track geroutet werden, oder?


    Aber vielleicht habt ihr einen Tipp.


    Grüße von Robert

  • Hallo Robert,

    ehrlich gesagt verstehe ich nicht genau, was Du mit Deiner letzten Aussage meinst "von einem zum anderen Track geroutet werden".

    Auf Tracks kannst Du nicht klassisch routen, wie auf einem Navi, Du kannst dem Track nur folgen. Von einem zum anderen Track kannst Du nicht einfach wechseln.


    Wenn die Trackpunkte unbedingt 100%ig deckungsgleich sein müssen, würde ich die Punkte nicht verschieben, sondern die passenden Punkte aus dem anderen Track kopieren und in dem zweiten Track einfügen, nur dann erreichst Du vollständig gleiche Koordinaten.

    Ich frage mich aber, warum das nötig ist? Auch bei keiner 100%igen Deckung kann man den Weg nicht verfehlen und auch die Überschneidung sollte klar sein.


    Viele Grüße

    Denis

  • Nun ist mir aufgefallen, dass alles in Ordnung ist, sofern nicht zu stark vergrößert wird. Zoomt man aber stark in die Karte hinein - z.B. bis zum Maßstab 1:300 - so klaffen die Punkte, die eigentlich deckungsgleich - sprich identisch - sein sollten, etwas auseinander. Das fällt bei einem Maßstab z.B. von 1:5000 zwar nicht auf, gleichwohl besteht hier eine topologische Abweichung.

    Zeig mal einen Screenshot, das kann ein QV7-Darstellungsproblem bei zu starker Vergößerung sein.

  • Hallo zusammen,


    Denis: Das hätte mir klar sein sollen, Routing macht man mit Routen.:)


    Zu Tom: Ich habe mal 3 Bilder beigefügt, um das zu verdeutlichen. Bild 1 zeigt 2 Wanderwege, die auf der gleichen Wegetrasse verlaufen, also deckungsgleich sein müssten. Nun verschiebe ich mit Hilfe des Werkzeugs "Punkt an eine neue Position schieben" den roten auf den blauen Punkt (Pfeile), wobei Kreise entsprechend aufleuchten. Beide Punkte sollten nun völlig deckungsgleich sein, was gemäß Bild 2 auch der Fall zu sein scheint. Zoome ich nun aber stark hinein (Bild 3), so klaffen die Punkte etwas auseinander und zeigen auch etwas abweichende Koordinaten an. Das spielt natürlich für die praktische Orientierung überhaupt keine Rolle. Aber es laufen ja auf manchen Wegestücken bis zu 5 Wanderwege gemeinsam, die zur Deckung gebracht werden müssen.

    Ich behelfe mir momentan so, dass ich die Punkte bei starker Vergrößerung (Maßstab 1:200) nochmals vereinige, wodurch das Ganze so genau wird, dass es den Qualitätsansprüchen des Sauerländischen Gebirgsvereins entspricht. Ich kann mit dieser Vorgehensweise ganz gut leben, wenn ich aber zahlreiche Trackpunkte zur Deckung bringen will, ist der Aufwand schon recht groß, weil ich immer wieder stark zoomen muss.


    Grüße von Robert

  • Hallo Robert,


    ok, das sind Tracks von verschiedenen GPS-Aufzeichnungen, man sieht einfach , daß GPS halt eine Streuung von ein paar Metern hat.

    Wie Horst sagt, das Magnet-Werkzeug wird hier helfen, aber es ist halt viel Handarbeit.

    Für QVX steht eine Funktion auf der Liste, welche Tracks automatisch auf den Weg verschiebt, kommt bald.

    Aber Ihr arbeitet alle mit QV7, oder?

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank, es lag tatsächlich daran, dass die Option "Magnet" nicht aktiviert war. Nun sind die Punkte beim Verschmelzen absolut deckungsgleich, auch bei stärkster Vergrößerung. Eigentlich logisch, dass ein reines Verschieben von Punkten umso ungenauer wird, je kleiner der Maßstab ist. Ich habe in den letzten Jahren für meine private Kartensammlung und für GPS-Tracks immer Global Mapper genutzt und eigentlich nicht mehr mit QV gearbeitet, obwohl ich es bereits seit 2002 besitze. Als neuer Digitalisierer für Wanderwege beim Sauerländischen Gebirgsverein muss ich mich nun wohl wieder mit den Feinheiten des Programs beschäftigen.:)

    Zu Tom: Eine Funktion, die einen Track z.B. durch eine Funktion "Weg folgen" mit einem anderen Track bzw. in Teilen deckungsgleich macht, wäre in der Tat sehr nützlich. Momentan müssen, wenn 2 Tracks (in meinem Fall 2 Wanderwege) absolut deckungsgleich sein sollen, die Punkte beider Tracks miteinander verschmolzen werden, was dann schon eine Menge Handarbeit bedeutet. Und erst recht, wenn auf einer Strecke 5 Wanderwege verlaufen.

    Aber eins nach dem anderen. Das von mir angesprochene Problem ist jedenfalls dank Forum gelöst.

    Noch mal zu Tom: Leider arbeiten einige von uns noch mit QV 4 und einige sogar parallel mit beiden Versionen. Ich selbst nutze ausschließlich QV 7. Alle Wanderwegetracks werden im GPX-Format auf dem SGV-Server vorgehalten und mehrfach im Jahr aktualisiert.


    Beste Grüße von Robert

  • Hallo Robert,


    ein interessantes Thema mit interessanter Lösung. Du wolltest in den gezeigten Abb. im #4 einen roten und blauen Track verschmelzen. Wie sieht es nach der Verschmelzung mit der Kartendarstellung aus?

    Wird die Farbe des zuerst geladenen Tracks für den parallelen Abschnitt übernommen oder laufen beide Farblinien nebeneinander, wie z.B. bei den Linienfahrplänen im ÖPNV?

    Ich kann das momentan wegen fehlender paralleler Tracks nicht testen.


    Gruß

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    bitte entschuldige die späte Antwort, da der Fall für mich erledigt war, habe ich nicht mehr ins Forum geschaut.


    Schau dir mal das Bildschirmfoto mit der extrem starken Kartenvergrößerung an. Auf den blauen Linien laufen gleich 3 Wanderwege gemeinsam. Trotzdem sieht man nur einen Strich und auch nur jeweils einen gemeinsamen Trackpunkt, die beiden darunter liegenden Wege und Punkte sind absolut abgedeckt. Parallele Linien sind nicht zu erkennen, aber man könnte natürlich, wenn man alle Wege sehen will, unterschiedliche Farben und Linienbreiten nehmen. Topologisch sind die Tracks aber identisch.

    Du darfst nur auf keinen Fall vergessen, beim "Fusionieren" den Magneten einzuschalten, sonst :cursing:.

    Bei einer Darstellung der Wanderwege in einer Topographischen Karte 1:25.00 wäre eine derartige Genauigkeit an sich nicht erforderlich, aber es geht hier hier darum, ein topologisch sauberes Wegenetz zu erzeugen, welches auch in andere Formate, z.B. Esri shape, überführt werden kann. Und die Tracks sollen natürlich auch per GPS derOrientierung dienen. Und da wäre es schon etwas verwirrend, wenn da plötzlich mehrere Linien nebeneinander laufen. Das gibt es ja in Wanderkarten auch nicht.


    Grüße von Robert

  • Hallo Robert,


    Vielen Dank für Deinen zusätzlichen Input. Das Thema hat mich inspiriert, da ich eine ähnliche Idee schon lange habe, nämlich mir meine vielen Tracks der näheren Umgebung mit QV7 in einer farbigen und bereinigten Gesamtdarstellung quasi als Wegenetz anzeigen zu lassen. Es bleiben viele Fragen, aber ich werde die kommende Winterzeit zum Testen nutzen.


    Viel Erfolg bei Deiner überaus komplexen Aufgabe.


    Gruß

    Thomas