Sind GPS-Trackaufzeichnungen/Auswertungen in QV7 kritisch zu betrachten?

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir vor kurzen die Handy-App TopoGPS mit der Deutschland DTK25 besorgt und diese auf einer kleinen Runde getestet.

    Der Track wurde mit einer hohen Punktdichte (alle 1-2 sec) aufgezeichnet und als GPX zur Verfügung gestellt.


    Die APP gab mir für die kleine Tour mit 4473 aufgezeichneten Punkten eine Streckenlänge von 5,5 km (Abb.1), der GPX-Manager 1.3 (Abb.2) von 5,6 km, an. Eine grobe Kontrolle in der Karte mit 100 m-Schritten liefert ein ähnliches Ergebnis, so das man der angezeigten Distanz glauben kann.


    Importiert man die obige GPX-Datei nach QV7, so ergibt sich mit 7,42 km eine völlig andere Distanz (Abb.3). Die Abweichung von 2,7 km scheint auf den ersten Blick völlig undiskutabel zu sein.

    Wie kann es sein, dass die APP und der GPX-Manager aus den 4472 Teilstrecken die augenscheinlich richtige Streckenlänge ermittelt, QV7 hingegen das gleiche GPX-File über 30% abweichend auswertet? Klar, ich kenne die internen Auswertealgorithmen nicht. Aber mir scheint, dass die hohe Punktdichte (alle 1,25 m ein GPS-Fix) zumindest bei QV7 ein eher ungenaues Ergebnis liefert. 1,25 m in Laufrichtung bei einer Fixgenauigkeit von +/- 5 m führt zu einem “Zickzackverlauf“, der die 30% erklären könnte.


    Glättet man in QV7 die Trackaufzeichnung auf 500 Punkte, also etwa alle 10m ein Fix, so nähert man sich mit 5,67 km obigen Distanzen sehr gut an (Abb.4). In der APP und im GPX Manager und scheint diese Glättung vorweggenommen zu sein.


    Wie sind Eure Erfahrungen. Muss ich in QV7 alle meine Tracks unter obigem Gesichtspunkt nochmal kritisch betrachten?


    Viele Grüsse

    Thomas

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  • Aber mir scheint, dass die hohe Punktdichte (alle 1,25 m ein GPS-Fix) zumindest bei QV7 ein eher ungenaues Ergebnis liefert. 1,25 m in Laufrichtung bei einer Fixgenauigkeit von +/- 5 m führt zu einem “Zickzackverlauf“, der die 30% erklären könnte.

    Nicht "erklären könnte", sondern "erklärt". Langsame Bewegung und hohe Punktdichte ist dabei der schlechteste Fall, das liegt am Empfänger und dessen Firmware. Die Tracks aus meinem Händi waren qualitativ deutlich schlechter als die testweise parallel aufgezeichneten Tracks aus dem Logger, weshalb ich wieder durchgehend den Logger benutze.

    Grüße
    Hans


    "The universal aptitude for inaptitude makes any human accomplishment an incredible miracle." (John Paul Stapp)

  • Hallo Hans,


    sorry aber das kann ich nicht ganz nachvollziehen.

    Ich habe (leider) auch schon lange das Problem das QVX meine Aufzeichnungen beim reinzoomen im ZickZack darstellt.


    Generell ist das kein großes Problem aber manchmal sieht das einfach unschön aus, zumindest für z.B. Kartenausschnitten in Diashows.

    Aus diesem Grunde mache ich das mittlerweile in QGIS, dort werden die Tracklogs "glatt" dargestellt.


    Wenn das nun am Logger bzw. an der Aufzeichnung liegen würde, müssten dann nicht beide Programme den Track gleich darstellen?


    Der Tracklog ist von einem Bootsausflug im Donaudelta und unsere Geschwindigkeit betrug laut Aufzeichnung um die 5km/h mit jede Sekunde ein Punkt.

    Aufgezeichnet habe ich als nmea (Columbus P10) und diesen dann mit GPS Babel zu GPX konvertiert.


    Hier zwei Screenshots mit dem selben Tracklog:

    Screenshot 2024-10-28 143536.jpg


    Screenshot 2024-10-28 143544.jpg


    Viele Grüße

    Horst

  • Wenn das nun am Logger bzw. an der Aufzeichnung liegen würde, müssten dann nicht beide Programme den Track gleich darstellen?

    Nicht unbedingt. Wenn ein Programm die aufgezeichneten Trackpunkte durch Geraden und das andere Programm die Punkte z.B. mit einem quadratischen oder kubischen Spline verbindet, sehen die Darstellungen trotz gleicher Stützpunkte unterschiedlich aus. Wie QVX das handhabt, muß Tom beantworten.

    Grüße
    Hans


    "The universal aptitude for inaptitude makes any human accomplishment an incredible miracle." (John Paul Stapp)

  • Ach ja, da war mal was mit 3D und eine in Verbindung stehende Verschlechterung der Karten- und Datendarstellung ...

    Hatte ich völlig vergessen / verdrängt.


    Dann warten wir mal auf einen Kommentar von Tom.


    Gruß

    Horst

  • Quote from Polarlys

    Langsame Bewegung und hohe Punktdichte ist dabei der schlechteste Fall


    Stimmt, siehe auch unten angefügtes Beispiel.


    Ich erziele immer noch die “genauesten“ Trackaufzeichnungen mit meinem Uralt 60CSX, bei dem ich Aufzeichnungsart (Strecke-Zeit-Autom.) und Intervall wählen kann, für meine Trekkingtouren i.d.R. Strecke mit 10 m Intervall. Ich bin mit der Garmineinstellung dann aus dem Fehlerkreis der Einzelaufzeichnung raus und erhalte nicht die Zickzack- Aufzeichnungslinie in der Karte, die immer zu einer zu größeren Gesamtlänge führt.


    Anders ist es bei Trackaufzeichnungen mit Fahrzeugen. Eine Tempo 120 Fahrt bspw. kann man gut mit einem Columbus V900 oder der erwähnten APP im festen Sekundentakt aufzeichnen, denn es liegen dann 33 m zwischen den einzelnen Fix.


    QV7 bietet im Track-Prozessor die Option > automatisch glätten oder > Begrenzung auf maximale Punktzahl an. Diese Option würde ich bei Trekkingtouren nicht anwenden. Man kann sich im Nachhinein durch Punktreduktion der wahren Gesamtlänge des Tracks gut annähern, verändert aber dadurch die ebenso interessanten Höhenmeter oder die Durchschnittsgeschwindigkeit, je nachdem, welche Punkte beim Glätten rausfliegen.


    Beispiel: Eine am PC auf einer Topo 25k geplanten Route hatte eine Gesamtlänge von 11,74 km und Höhenmeter von +/- 172 m. Aufgezeichnet wurde mit (siehe auch Abb.)


    Columbus V900: Gesamtlänge 13,66 km, HM +/- 362/370 m

    APP TopoGPS: Gesamtlänge 13,15 km, HM +/- 215/209 m

    Garmin 60 CSX: Gesamtlänge 11,87 km, HM +/- 171/152 m


    Das Ergebnis in diesem Beispiel ist eindeutig und beantwortet auch gleich die Fragestellung des Thread.


    Gruß

    Thomas




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