Kretakarten harms-ic-verlag kalibrieren ??

  • hallo,


    ich weis zum thema kreta und kalibrieren und kartendatum gibts schon etliche beträge.... - allerdings keine in bezug zu den karten von http://www.harms-ic-verlag.de


    diese karten sind 1:100T und besitzen ein gitternetz mit längen- u. breitengradangaben. ich habe nun diese karten etsprechend dem gitter kalibriert und stelle nun eine abweichung von 800 -1100 m gegnüber der guten satellitenbilder fest. da auf den karten jegliche angabe zum datum fehlt, habe ich wgs84 benutzt. kann mir da einer weiterhelfen....?


    vielen dank
    kunzei

  • Hallo,


    wenn Du Dir den Fehler mal an allen Ecken, quer über die Insel ansiehst,
    ist der dann gleich, oder ändert der sich ?

    Gruß Jockel (QV-Admin)
    Angefragte Daten für Supportfälle bitte schicken an info/at/quovadis-gps.com unter Bezugnahme (link) auf diesen thread, Danke!

  • hallo jockel


    die abweichung tritt im ganzen bereich der karte relativ gleich auf. ich liege mit meiner falschen kalibrierung zu weit nörlich....


    kunzei

  • mojn,


    versuch es mal mit:
    ED50, GGRS87, EGSA87

    Gruß Jockel (QV-Admin)
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  • n´ abend,


    leider ziemlich erfolglos:


    ED50, GGRS87 ---> ca. 900 m nordverschiebung


    EGSA87 --->ca. 1200 m nordnordwestverschiebung


    ich kann mir net helfen, solch große abweichungen lassen sich doch durch änderung des datum gar nicht korrigieren........
    koordinaten habe ich grad kontrolliert......


    vielleicht sind die karten richtig grütze... ;-(


    kunzei

  • mojn,


    wenn ich mich richtig erinnere, es wäre die erste Kreta Karte, die
    nicht "grütze" wäre. Liegt möglicherweise daran, daß alle die gleiche uralte
    deutsche Karte verwenden, deren projektionstechnische Grundlagen keiner
    mehr kennt oder interpretieren kann/will. Die Probleme scheinen mit allen
    Karten die gleichen zu sein.
    Aber, wenn Dein Fehler wirklich konstant ist, dann versetz einfach die
    Kalibrierungspunkte um den Betrag. Aber es würde mich etwas wundern,
    wenn der Fehler wirklich gleich wäre, das wäre mal was neues.

    Gruß Jockel (QV-Admin)
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  • moin,


    die kalibrierungspunkte versetzen, wäre ´ne möglichkeit....... wobei der fehler nur relativ gleich verteilt ist.
    wenn ich keine andere möglichkeit sehe, werde ich mich eventuell mit der satellitenkarte an die kalibrierung wagen.
    ich ahbe übrigens den "harms-ic-verlag" angeschrieben und heute entsprechende antwort bekommen:
    "leider sind unsere Karten nicht für GPS-Navigation geeignet. Die
    Kartengeometrie ist bereits vor 14 Jahren entstanden und wurde von der
    deutschen Heereskarte von 1942 übernommen. Dieser Umstand erklärt Ihnen
    diese Tatsache denke ich. Die Geometrie der verwendeten Kartenbasis
    (Heereskarte) konnte von uns bisher nicht ermittelt werden, da die
    Heereskarte keine entsprechenden Angaben aufweist.


    Als die Kartenbasis vor 14 Jahren entstand war eine Nutzung von GPS für
    Wanderer technisch noch nicht möglich oder vorstellbar.


    Mit freundlichen Grüßen,


    harms-ic-verlag"

  • mojn,

    Zitat von "kunzei1"

    ....Kartengeometrie ist bereits vor 14 Jahren entstanden und wurde von der
    deutschen Heereskarte von 1942 übernommen....


    na, hab ich nicht wieder gut geraten ;-)
    Darüberhinaus halte ich die Aussage nicht für eine gute Ausrede. Natürlich
    könnte man auch diese alte Karte, die ja durchaus vernünftige Proportionen
    aufweist, nur nicht richtig georeferenziert ist, anhand von Satellitenbildern mit
    ein paar dutzend GCS entzerren/reprojezieren und ein passendes Gitter
    drüberlegen. Das kann ich ja mit der Karte hier machen, wieso nicht der
    Verlag! Das Ergebnis wäre allemal besser als das Gitter jetzt!


    Aber, und das möchte ich diesem Verlag ganz klar zugutehalten, die Antwort
    ist ehrlich und vollständig! In solchen Fällen nicht selbstverständlich!

    Gruß Jockel (QV-Admin)
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  • Hallo,


    Zitat von "jockel"


    Mit diesen Karten ist kein "Erfolg" möglich, wie der Verlag selbst
    schreibt:
    http://bb.ttqv.com/index.php?page=Thread&postID=59959#59959



    Sorry, ich sehe den Thread jetzt erst.


    Der Verlag schreibt auch, das er das Kartenbezugssystem nicht kennt. Hat jemand schon mal versucht die Karte mit dem Schwarzeck-Datum zu kalibrieren?


    Gruss Joern Weber

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  • Ich kenn die Karte.
    Eine der unzähligen Karten, mit denen ich mich unzählige Male in Kreta herumgeärgert hab.
    Du kannst diese Karte(n) nicht kalibrieren, weil sie in sich inkonsistent ist/sind. Da gibt's verdrehte und gestauchte und gedehnte Bereiche.
    Sinnlos!!!

    Grüße,
    ron

  • Hallo ron


    Zitat von "ron"


    Du kannst diese Karte(n) nicht kalibrieren, weil sie in sich inkonsistent ist/sind. Da gibt's verdrehte und gestauchte und gedehnte Bereiche.


    Das ist doch eine nette Herausforderung. :crazy:
    Ich glaub nicht das die Heeresvermessung gepfuscht hat, eher ist das später passiert. (z.B. beim unsachgemässen zusammensetzen von unterschiedlichen Blättern.) Der jenige, der 1942 im Auftrag der Wehrmacht angelegt hat, dar hat garantiert versucht, diese an das deutsche Vermessungssystem anzubinden. Daszu hat er zwei Möglichkeiten gehabt, die eine war die Bagdad-Bahn, die andere die deutsche Afrika-Karthographie. Leider ist aus dieser Zeit der Vermessungsgeschichte kaum noch Originaldokumentation vorhanden. Wenn mir jemand Quellen nennen könnte, über das von der Deutsche Wehrmacht das ausserhalb von Deutschland verwendete Vermessungssystem, wäre ich dankbar.


    Gruss Joern Weber

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  • Hallo Hans,


    Zitat von "Polarlys"

    Hallo Jörn,


    vielleicht hilft dir das hier weiter:


    http://www.swisstopo.ch/pub/down/about/publi/CH-2002-26.pdf


    Danke, diese Veröffentlichung kannte ich noch nicht. Leider klärt sie auch nicht wirklich, was im Septemper 1944, nach dem Erlass über die Zentralisierung der Kathographie beim RfL, mit den Geodaten des 3. Reiches passiert ist. Fakt ist nur, dass das die Nachfolgeinsitution des RfL unter Prof. Gigas in Bamberg zwischen 1945 und 1947(!) ein komplettes Nezt von Fundametalpunkten für Europa im Auftrag der USA fertiggestellt hat. Die Daten haben die USA vermutlich im Mai 1945 im thüringischen Friedrichroda (nicht im Nachbarort Waltershausen), wo das Reichsamt für Landesaufnahme (RfL) und Prof. Gigas hin ausgelagert waren, mitgehen lassen und dann samt Prof. Gigas nach Bamberg verbracht. Dieses Netz (auch Zentraleuropäische Netz oder kurz ZEN genannt) ist mit seinen Fundamentalpunkten Basis des noch heute weitverbreiten ED50-UTM Systems. Die Vermessungstechnischen Grundlagen können nur von der Wehrmacht, den Verbündeten oder der Aufklärung stammen, denn zwischen 1945 und 1947 liess sich Europa und der Nahe Osten definitv nicht in dieser Dimension triangulieren. Die USA haben dafür sogar in Kauf genommen, das der physische Hauptbezugspunkt, der Helmert-Turm, in der russischen Besatzungszone lag, und sie ihn nie wieder nachmessen konnten.


    http://dgk.badw.de/fileadmin/docs/e-26-178-214.pdf
    http://de.wikipedia.org/wiki/Europanetz



    Gruss Joern Weber

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  • Hallo Jörn,


    manchmal sind das Interessante an einer Veröffentlichung die angegebenen Literaturquellen, vielleicht könnten die ja noch was hergeben. Danke auch für den kleinen Exkurs in die Geschichte der deutschen Kartographie!


    BTW, hat eigentlich jemand von den Kreta-Maniacs schon mal eine aktuelle Kompass-Karte getestet? Die wird vom Verlag ja als GPS-tauglich gekennzeichnet, wie auch immer sie das meinen mögen...


    Grüße
    Hans



    http://www.kompass.at/index.php?id=98&Artikel=069244000000

    Grüße
    Hans


    "The universal aptitude for inaptitude makes any human accomplishment an incredible miracle." (John Paul Stapp)

  • Hallo Hans,


    Zitat von "Polarlys"


    BTW, hat eigentlich jemand von den Kreta-Maniacs schon mal eine aktuelle Kompass-Karte getestet? Die wird vom Verlag ja als GPS-tauglich gekennzeichnet, wie auch immer sie das meinen mögen...


    Diese Karte hatte ich noch nicht in der Hand, aber etliche andere Karten des Kompass-Verlags. Dem Kompass-Verlag traue ich durchaus zu, Karten aus problematischen Material ordentlich und nachvollziehbar herzustellen. GPS-tauglich heißt beim Kompass-Verlag nicht nur paar POI*s mit GPS-Koordinaten auf die Karte zudrucken, wie es zum Beispiel beim Verlag Bernd & Freytag üblich ist. Wenn GPS-tauglich drauf steht ist zumindestens Map Datum, Grid und Ellipsoid bekannt. Der Kompass-Verlag legt selbst für diese exotische Kreta-Karte alle Parameter zur Kalibrierung offen:


    Maßstab 1:140000
    Projektion: Lambert Conformal
    Origin: 35°15'N / 24°55'E
    Berührparallelen: 35°05'N / 35°25'N
    Ellipsoid WGS84
    MapDatum WGS84


    Quelle: http://kompass.at/index.php?id=17&no_cache=1&file=4&uid=10


    Man könnte mal spassenshalber versuchen die Karte des "harms-ic-verlag" mit folgenden aus der Kompass-Karte abgewandelten Parametern zu kalibrieren:


    Projektion: Lambert Conformal
    Lat0: 35°15'N
    Lon0: 24°55'E
    Lat1 35°05'N
    Lat2 35°25'N
    KartenDatum: Helmert 1906


    Ich kann zwar nicht beweisen, dass dieses, die damals von der Wehrmacht verwendeten Daten sind, aber sie könnten nach meiner Kenntnis der Dinge passen. Der Helmert Ellipsoid stimmt sehr gut europaweit mit der tatsächlichen Erdform (und somit dem WGS84 Ellipsoid) überein. Den Kartographen der Wehrmacht könnte diese Tatsache bekannt gewesen sein, da sie als erste europaweit karthographisch operierten. Der Helmert-Ellipsoid wäre in diesem Gebiet jedenfalls wesentlich besser geignet gewesen, als der übliche Bessel-Ellipsoid. Die Russen wussten es spätestens seit 1940, das sich der Bessel-Ellipsoid und der Hayford/International-Ellipsoid nicht genau genug an die Erdform anschmiegten. Der Krasowski-Ellipsoid trägt dem Rechnung und ist quasi ein verbesserter auf Eurasia angepasster Helmert-Ellipsoid. Die bisherigen im Thread beschriebenen Versuche diese Karte zu kalibrieren, könnten einfach an der Verwendung der falschen Projektion gescheitert. Das die Ursache nur beim falschen Ellipsoiden liegen soll glaube ich nicht, da dieser bei einem Masststab ab 1:100000 schon in der drucktechnischen Ungenauigkeit beginnt unterzugehen.


    Gruss Joern Weber

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  • N'abend,


    bin gerade woanders über einen Link gestolpert, der auch Material zu Griechenland und Kreta bietet:


    http://mapdekode.iol.gr/index_de.htm


    Die Kreta-Karte könnte als Vergleichs"normal" zu den in diesem Thread genannten Papierkarten interessant sein:


    http://mapdekode.iol.gr/116_rr_kreta.zip


    Habe sie mir allerdings noch nicht angesehen, ohne Wertung!


    Grüße
    Hans

    Grüße
    Hans


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  • hallo Hans,


    Zitat von "Polarlys"


    bin gerade woanders über einen Link gestolpert, der auch Material zu Griechenland und Kreta bietet:


    Das sind doch die sebstgemachten Karten von Peter, genannt MapDekode.


    Zitat

    Habe sie mir allerdings noch nicht angesehen, ohne Wertung!


    Dieser Karten kannst Du voll vertrauen, sie ist aus GPS-Tracks der Griechenland-Fan's entstanden. Es war quasi die erste freie Karte überhaupt und diente auch zur Entwicklung von Peter seinem Kartencompiler.


    Zitat


    Gruss Joern Weber

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  • Hallo Jörn,


    als überwiegender PDA- und Rasterkartennutzer bin ich in die Feinheiten der Garmin-Szene noch nicht so tief eingestiegen, und eigentlich habe ich mit Griechenland auch nicht wirklich was am Hut. Ich hätte eher Bedarf an solchen Karten für Norwegen und Schweden, habe dafür aber noch nichts wirklich Gutes gefunden. Im Moment benutze ich Scans, die ich für Schweden mit Hilfe der digitalen Sverigakarta von Lantmäteriet und für Norwegen mit OpplevNorge kalibriere.


    Grüße
    Hans

    Grüße
    Hans


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