Hallo Kay und alle Zweifler der Höhenkumulierung,
das Thema "Ábweichungen der Höhen Summen" ist so alt, wie das XY-Diagramm in TTQV und es wurde viel geschrieben (auch von mir). Ich versuchs nochmal zusammen zu fassen:
- die Kumulierung von Höhen ist ein heikles Thema, weil die Werte davon abhängen, wie die Werte entstehen, mit welcher Genauigkeit, mit welchem Algorithmus, mit welcher Dämpfung gearbeitet wird. Und nachdem bei vielen Touren ein ständiger Wechsel zwischen Auf und Ab dabei ist, summieren sich halt auch kleinste Abweichungen so erklecklichen Werten. Das ist zunächst die Physik und Mathematik.
- Von der Anwendungsseite ist es ein Unterschied, in welcher Sportart ich unterwegs bin. Beim Radfahren bewirken kleine und kurze Mulden keinerlei zusätzliche Kraftanstrengung, d.h. diese bringen objektiv keinen Beitrag Deiner persönlichen Höhenleistung. Beim Wandern, Bergsteigen sieht das anders aus, weil Du den Schwung nicht mitnehmen kannst. Und genau so sind auch die Höhenmesser konzipiert. Ein Radcomputer hat eine gewisse Dämpfung, eine Höhenwesser Armbanduhr weniger. Ich habe von meinem Avoset Radlcomputer in Erinnerung, dass dieser Anstiegshöhen unter 12m ignoriert, wenn es zwischendurch wieder abwärts geht. Wenns aber weiterhin aufwärts geht, zählt er diese 12m natürlich mit.
- Ich habe im Gebirge viele MTB Touren gemacht und in der Praxis meist eine gute Übereinstimmung zwischen diesen Höhenwerten des Radlcomputers und den Tourenbeschreibungen gehabt.
- Wenn ich in einer Gruppe unterwegs bin, gibt es viele unterschiedliche Radlcomuter und fast jeder zeigt andere Höhensummen an, auch wenn die absoluten Höhenwerten am Start der Tour oder zwischendurch meist nur kleinste Abweichungen haben.
- Analoges gilt für die GPS Geräte mit Höhenmesser Funktion. Ich habe den dritten Vista und zwischen den Serien gab es große Genauigkeitsunterschiede der Höhensummen, obwohl die Absolut Höhen immer richtig waren. Die Höhensummen der Garmins sind nach meiner Meinung grundsätzlich zu. Ich habe fast den Eindruck, dass manche Geräte die Schwankung der letzten Stelle und jede Windstoss mit summieren. Lege mal das GPS Gerät einen Tag an den gleichen Platz und schau Dir die Höhensummen an. Erstaunlich, welche Höhenleistung man im Stand erbringen kann!
- Jetzt hast Du einen Legend, der nur GPS Höhen aufzeichnet. Die Genauigkeit der GPS Höhen ist extrem von der Satelittenempfangsqualität abhängig. Im Wald, an Tälern wird zuerst die Höhe ungenau und dann die Position. Da Du in TTQV mit diesem Gerät die GPS-Höhen betrachtest, musst Du sehr vorsichtig sein mit irgendwelchen Rückschlüssen. ICh habe schon mehrfach Parallel Aufzeichnung von Garmins mit und ohne Höhenmesser gemacht: die XY-Diagramme von Geräten ohne Höhenmesser sind deutlich zappeliger und mit jedem Zappler wird Deine Höhensumme verändert, auch wenn der Weg völlig eben war. Wenn das Gelände offen und der Empfang immer gut war, wird dies weniger zu Tage treten.
- nur zur Ergänzung: bei Garmins mit Höhenmesser kommt noch dazu, dass diese Autokalibrierungsmodus sich selbst an die GPS Höhe anpassen, wenn guter Empfang ist und die barometrische Höhe vor der Tour nicht eingestellt wurde. Das kann naturlich auch verfälschen.
- In TTQV wurde nach vielen Diskussionen eine primitive, aber brauchbare Dämpfungsfunktion eingebaut: ich stelle dort für MTB Touren 12m ein und habe damit gute Übereinstimmung zwischen TTQV, Radlcomputer und Tourenbeschreibung. Für andere Anwendungen, Sportarten muss man den Wert evt. anpasseb.
Fazit: Eine Abweichung der Höhensummen von 30-50% ist nichts aussergewöhnliches und hat nichts mit der absoluten Genauigkeit zu tun. Die Abweichungen werden um so größer, je mehr Bergauf, bergab im Wechsel der Tour vorkommen.
Gerhard