Ich bekomme einfach das Datum für die Topografische Karte "Sächsisch-Böhmische Schweiz" (NLP25) des LVA Sachsen nicht richtig eingestellt (Karte habe ich eingescannt).
Auch der Vorschlag aus diesem Forum, die Einstellung "Pulkovo 1942" zu verwenden führt zu keinem brauchbaren Ergebnis.
In dem Produktverzeichnis des Landesvermessungsamtes Sachsen steht in einem anderen Zusammenhang der Hinweis auf RD/83 (Datum Rauenberg in der Realisierung von 1983). Das Datum kann ich leider in QV3 nicht finden.
- Kennt jemand das Datum?
- Hat das Datum vielleicht noch einen anderen Namen, den QV3 evt. sogar unterstützt?
- Hat jemand noch eine andere Idee?
Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus
Gruß
Michael
Datum der TK Sächsisch-Böhmische Schweiz des LVA Sachsen?
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Mojn,
"Rauenberg" ?
Vielleicht meinen die das Datum "Potsdam" ? -
Das ist das "Potsdam"-Datum mit dem Zentralpunkt Rauenberg. Daher wird das dann naheliegenderweise auch als Rauenberg-Datum bezeichnet.
Nimm das "Potsdam-Datum" aus TTQV....sollte eigentlich hin kommen.Bis denn
Ortwin -
"Rauenberg" ?
Es gibt ein Datum Potsdam mit Fundamentalpunkt Rauenberg am Ellipsoid Bessel 1841
Abbildung erfolgt im geographischen Koordinatensystem oder im Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit drei Grad breiten Meridianstreifen.... und es gibt zumindest für die Software Transdat von Killetsoft ein Rauenberg-Datum RD83 in den neuen Bundesländern Deutschlands, bezogen auf das Ellipsoid Bessel 1841
Die Abbildung erfolgt einheitlich zu den alten Bundesländern im geographischen Koordinatensystem oder im Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit drei Grad breiten Meridianstreifen.Den Unterschied kennt .... ?
Meine Vermutung
Gemeint ist das Datum Potsdam mit Fundamentalpunkt Rauenberg, Bessel 1841In TTQV würde ich einstellen:
national Meter Gitter Germany Gauss-Krüger, Potsdam Zone 3 (9 grad)ciao - Hans
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mojn,
Zitat von "bruc"...Meine Vermutung
Gemeint ist das Datum Potsdam mit Fundamentalpunkt Rauenberg, Bessel 1841
In TTQV würde ich einstellen:
national Meter Gitter Germany Gauss-Krüger, Potsdam Zone 3 (9 grad)
jein...schon...möglicherweise...wenn er aber kein Metergitter hat, sondern
lat/lon? Dann halt möglicherweise 3x3 kalibrieren mit Datum Potsdam.
Und, Sachsen Zone 3 (9°)? Wenn das als (wird ja gemacht) deutsche
Universalzone benutzt wird, o.k., aber Sächsische Schweiz ist eigentlich eher
Zone 5 (15°) -
Hi ich zitier mal,
Zitat
Nach der Vereinigung beider deutscher Staaten 1990 hatte die AdV 1991 empfohlen, bis zur Einführung des neuen, europaweit einheitlichen Bezugssystems ETRS 89 in den neuen Bundesländern das System 42/83 weiterzuführen, um weitere vorläufige Koordinatensysteme zu vermeiden. Dennoch sind länderspezifische vorläufig-amtliche Lagebezugssysteme geschaffen worden, so in
- Sachsen das Rauenberg Datum 1983 (RD 83) mit Gauß-Krüger-Koordinaten und Bezug zum Bessel-Ellipsoid,
- Thüringen das Potsdam Datum 1983 (PD 83) mit Gauß-Krüger-Koordinaten und Bezug zum Bessel-Ellipsoid (aber nicht identisch mit dem Potsdam Datum des Systems PrLA).Aus:
Transformation von Koordinaten und Höhen in der Landesvermessung
Teil I: Theoretische Grundlagen
Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen 2. Auflage 1999Das sind also Variationen vom Potsdam-Datum. Ob außer den unterschiedlichen Namen und der Herleitung noch Unterschiede zum sonst üblichen Potsdam DHDN (in den übrigen Bundesländern) existieren und welche das sind hab ich nicht heraus bekommen. Insbesondere finde ich nirgends ob sich die 3-Parameter für die Umrechnung zu WGS84 vom üblichen Potsdam unterscheidet.
Bis denn
Ortwin -
mojn,
also, zum praktischen Vorgehen:
- um das Ganze weiter zu beurteilen, müßte man erstmal wissen, was da
eigentlich an Koordinaten an der Karte vermerkt ist, wie das aussieht,
Meter oder lat/lon
- dann würde ich mir einen markanten Punkt aus der Karte heraussuchen,
eine alternative Karte der Gegend öffnen und in TTQV unter Einheiten die
verschiedenen Gitterarten durchschalten.
- üblicherweise bekommt man dann schon eine Idee, was das auf der
Karte für Notationen sind.Ohne das Kartenblatt selbst (wenigstens einen Ausschnitt) gesehen zu haben
ist weiteres Raten vollkommen sinnlos. Gelegentlich sind spezielle lokale
Gitter nur leichte Abwandlungen gängiger Systeme mit unterschieden
im Meter Bereich, vollkommen ohne Relevanz zur Kalibrierung von
Topokarten. -
Erst einmal vielen Dank für Eure Hinweise,
auch ich habe erst das Datum auf "Potsdam" gestellt, aber auch hier hatte ich einen "Offset".
Ich habe mit dem Einscannen von Karten etwas Erfahrung. Bisher konnte ich immer WGS84 oder Potsdam verwenden und hatte damit guten Erfolg. Leider bei dieser Karte nicht, auch noch nicht mit anderen Datums. (Habe aber nicht alle versucht, da ich schon versuche das Ganze zu verstehen.Villeicht hilft ja die oberste linke Ecke der Karte weiter. Wenn der Ausschnitt schon reicht, um gegen das Copyright-Gesetz zu verstoßen, dann werde ich die Bilddatei vom Netz nehmen.
[Blockierte Grafik: http://www.motzkus.de/SaechsischeSchweizEcke.jpg]
mfg
Michael -
mojn,
Zitat von "MiMo"Villeicht hilft ja die oberste linke Ecke der Karte weiter. Wenn der Ausschnitt schon reicht, um gegen das Copyright-Gesetz zu verstoßen, dann werde ich die Bilddatei vom Netz nehmen.
Ich denke, so deutlich, wie Du das beschriftet hast, muß man sich beim LVA Sachsen da keine Gedanken machen. Das sind keine Abmahn-JägerIch werd mir die Kartenecke ansehen. Das ist eine Karte 1:50.000 ?
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Hallo,
auch ohne die Karte komplett sehen zu können, sieht mir das schon sehr nach
Datum "Potsdam" aus. Was für einen Versatz hast Du denn bei "Potsdam"?
- etwa die Größenordnung und Richtung in Metern?
- ist der Versatz konstant über die ganze Karte ?
- mit was vergleichst Du ? -
man Du antwortest ja schneller als ich fragen kann
- Kartenmaßstab ist 1:25.000
- Mein Vergleich sind die von mir mit einem Garmin GPSmap60 aufgezeichneten Tracks
- Versatz: Tracks liegen ca. 50m (ich weiß, ich bin pingelig) zu weit im Norden und ist In dem Bereich in dem ich mich bewegt habe relativ gleichmäßig.Gruß
Michael -
mojn,
Zitat von "MiMo"- Versatz: Tracks liegen ca. 50m (ich weiß, ich bin pingelig) zu weit im Norden und ist In dem Bereich in dem ich mich bewegt habe relativ gleichmäßig.
Wie hast Du denn die Gitterschnittpunkte ermittelt? Problem ist, die kannst
Du nur raten, denn die verlaufen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht linear.
Ergo kann der Fehler hier schon an den 50Metern schuld sein. Dazu kommt,
wenn ein Gitter nur derart am Rande angerissen ist, ist selbst diesen
Markierungen nicht zwingend zu trauen. -
Nun ja - um ehrlich zu sein - ich habe das Gitte als linear angenommen :oops:
Ich fürchte, dann sollte ich mich wohl mit der kleinen Abweichung abfinden und das nächste mal mir die MagicMaps Sachsen zulegen (Wenn die nur nich so teuer wären)Noch einmal vielen Dank für Eure schnelle Unterstützung
Gruß
MichaelP.S. Die kleinsten Abweichungen habe ich tatsächlich mit dem Kartendatum "Potsdam"
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Hallo
Ich lande hier ganz am Rande meines technischen Verstaendnisses, erinnere mich aber noch an die kleinen Spalten bzw. Ueberlagerungen die man bekam, wenn man versucht hat, ein Blatt der (DDR) TK25 AV (Ausgabe fuer die Volkswirtschaft) mit dem gemeinten Nachbarblatt der TK 25 AS (Ausgabe Staat) zusammenzusetzen - eben weil diese Kartenserien andere Daten o.Ae. und Nomenklatur hatten. Diese Ungereimtheiten betrugen glaube ich ca. 50 bis 80 Meter.
Ich habe einige TK25W von Sachsen kurz nach der Wende in Dresden von der "Geodaesie und Kartographie Dresden", Vorgaenger des LVAs Sachsen erworben. Die Blaetter 43, 44 und 45 decken das o.g. Gebiet und ich glaube, TK25 AV als Kartengrundlage erkennen zu koennen. Kann es sein, dass man hier noch mit eiener alten aber revidierten AV-Karte zu tun hat?
@ Jockel. Kannst Du meinen Gedanke -wenn meine Vermutung richtig ist- in einen konkreten Rat bezueglich Datums in TTQV umsetzen? Oder tippe ich ganz daneben?
m.f.G.
Bill -
Zitat von "MiMo"
Ich bekomme einfach das Datum für die Topografische Karte "Sächsisch-Böhmische Schweiz" (NLP25) des LVA Sachsen nicht richtig eingestellt
Eine naheliegende Idee:
Frag doch mal direkt beim LVA Sachsen nach!! -
Denkbar wäre das Karten-Datum S-42 als Bezug.
Dieses ist/war in den ehemaligen Ostblock-Staaten in Verbindung mit dem Gitter S-1942 weit verbreitet (Polen, Tschechei, Slowakei, …).
Meines Wissens wurde dieses Datum aber auch in Gebieten der ehemaligen DDR verwendet.Das Datum S-42 ist angelehnt an das Pulkovo 1942.
Das Datum S-42 hat beispielsweise in der Tschechei (es gibt da leichte länderspezifische Variationen; für uns aber vermutlich vernachlässigbar) folgende Parameter (Grundlage Ellipsoid Krassovsky 1940):
dx = 23, dy = -124, dz = -84, da = -108, df = 0,00480795.Dann gibt es noch das Karten-Datum "S-42/83-EAGN".
Es ist eine Aktualisierung des Datum S-42 aus den 80-ziger Jahren mit
dx = 24, dy = -123, dz = -94.
=> siehe auch das Zitat von Ortwin (=> System 42/83).Viel Erfolg wünscht
Ralf
http://www.kanadier.gps-info.de -
Hallo Ralf,
vielen Dank für Deine interessante Antwort. Heute wollte ich das mal ausprobieren, doch konnte ich keinen Weg finden Deine Parameter "da" und "df" einzugeben.
In QV könnte ich offensichtlich unter "QV System" Datenbank: "Datums" ein neues Datum angeben, aber mit "Erdradius" und "Rezi. Flattening" und nicht mit "da" und "df".
- Ist das überhaupt der richtige Weg?
- Kann man die Werte umrechnen und wenn ja, wo finde ich hierzu was zum nachlesen?Vielen Dank für eine Antwort im Voraus
mfg
Michael -
Hi Michael,
da und df werden von TTQV selber ausgerechnet. Du benötigst nur die Angaben zum Ellipsoid und das ist "Krassovsky 1940".Wenn Du also im Verzeichnis Datum von QV bist kopierst Du einfach die Angaben von "Krassovsky 1940" (such einfach unter K im gleichen Verzeichnis) in Dein neues Datum und ergänzt noch dx, dy und dz.
Ich fürchte aber das dir das nicht weiter hilft, den S-42 ist eine Derivat des Pulkovo-Datum und Du hast ja selber schon festgestellt das es damit nicht hinhaut. Außerdem wird das Rauenberg-Datum mit dem Bessel - Ellipsoid verwendet ....
Gruss Ortwin
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Hallo,
zu dieser Karte gibt es nichts weiter auszurechnen! Ich habe die
eingezeichneten öffentlichen Straßen mit den Overlays der NavteQ
Vektorkarten verglichen, die passen einfach so genau, wie es bei einer
Karte dieses Alters nur sein kann, also +- eine Straßenbreite, aber das
+- variabel in alle Richtungen.
Unter Berücksichtigung:
- des Alters der Karte
- nicht ausreichender Kalibrierungspunkte (Durchbiegung Gitter)
- Overlay NAVTEQ paßt
ist die Karte mit Potsdam so gut als irgend möglich kalibriert.Die Wanderwege, die gegen eine Track verglichen wurden, sind offensichtlich
auf die existierende offizielle Kartengrundlage nachträglich, vielleicht nicht
besonders professionell(wozu damals auch?) aufgebracht worden und
passen nicht genau. Wie es mit der Genauigkeit des Tracks, der ehe grob
war, aussieht weiß auch niemand. Die Karte wurde produziert in einer
Zeit, wo nicht jeder mit einem GPS durch den Wald lief. Die beobachtete
Ungenauigkeit für den Wanderweg hat bis vor kurzem niemanden
interessiert und es hat sich bis dahin wegen der zeichnerischen
Ungenauigkeit alleine dort niemand verlaufen.....und wird es wegen der
paar Meter ganz sicher auch jetzt mit GPS niemand tun -
Ich war dieses Wochenende wieder in der Sächsischen Schweiz. Meine Tour hatte ich mit meiner Karte und dem Kartendatum "Potsdam" geplant. Ergebnis: Ich muß Jockel recht geben, die Unterschiede zwischen GPS und Karte haben keine Probleme beim Wandern gemacht, soll heißen die Genauigkeit reicht hierfür völlig aus.
Nur meine Idee bestimmte Einstiege zum Klettern in die Karte einzuzeichnen werde ich vorerst aufgeben - da hatte ich wohl mein Ziel etwas zu hoch gestecktVielen Dank Euch allen für die Unterstützung
Gruß
Michael